schmerzTraumvoll

traumgier

Du hast mich gegriffen,
hingeworfen,
die Kleidung vom Leib gerissen,
zerrissen, zerfetzt.
Nun liege ich
verschnürt, geknebelt
fast bewegungslos.
Und spüre
Deine saugend heißen Lippen
und Zähne überall;
bissig ergreifenden Schmerz,
der bis in die letzte Ecke meiner Seele dringt.
Kein Fluchtweg, nur Gefühl.
Scharfe Fingernägel
tief in meinem Fleisch
zeichnen bizarre Muster Deiner Gier.
Alles wird rot
wie das Blut,
daß die Wände des Raumes herabfließt
und meine Sinne
in ein unwirklich sinnliche Farborgie taucht.
Deine Finger
kriechen am Knebel vorbei,
ich lutsche an ihnen,
als ob es mein Leben bedeutet.
Dann wandern sie an mir herab,
pressen sich in mich,
wollen mich zersprengen.
Ich bäume mich auf,
will mich Dir öffnen,
höre aber nur Dein Lachen
mild, aber Lichtjahre entfernt.
In der raumlosen Stille
beginnen sirrende Schläge
einen hungrigen Tanz,
vermischt
mit zarten Berührungen,
überall und nirgendwo.
Ich verliere den Halt,
wo bin ich,
wo berührst DU mich
und wo
wo kommt dieser
lüstern
gierige
Schmerz nur her.
Mein Kopf so leer,
in ihm explodierende Lust,
so groß, so unendlich und unfassbar.
An der Seite
der nicht mehr vorhandenen Gedanken vorbei
ein tiefer Blick in die Unendlichkeit.
Das Gefühl unterzugehen,
im Nichts
zu verschwimmen,
zu sterben.
Bring mich doch endlich um,
nimm mich ganz,
nimm mir alles,
zerreiße mich,
zerteile mich,
töte mich
und
liebe mich;
laß mich trinken trinken ertrinken in uns...

kill me - love me

© Marold Steinberg - Kunstworte 2003



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